Wie auch bei uns Menschen sollten bei
unseren Pferden regelmäßige Routinekontrollen der Zähne durchgeführt
werden. Diese ermöglichen uns potenzielle Veränderungen oder
Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und durch entsprechende Behandlungen
einer Verschlechterung bestmöglich entgegenzuwirken.
Je nach Alter und Zahnzustand unterscheiden sich die empfohlenen
Abstände zwischen den einzelnen Kontrollterminen. Bei jungen Pferden,
die sich noch im Zahnwechsel befinden oder solchen mit bekannten
Zahnproblemen sollte eine Kontrolle halbjährlich erfolgen. Bei gesunden
Pferden ab fünf Jahren empfiehlt sich eine jährliche Zahnbehandlung.
Zeigt dein Pferd Anzeichen für Zahnprobleme, solltest du deinen Tierarzt auch abseits der Routinekontrolle informieren.
Wie viele andere Erkrankungen sind auch Zahnprobleme bei Pferden oft nur schwer zu erkennen und zeigen sich erst in fortgeschrittenen Stadien. Verschiedene Symptome können jedoch auf Erkrankungen der Zähne hindeuten, dazu gehören unter anderem:
Am Tag der Behandlung darf Dein Pferd wie gewohnt Wasser und Futter zu sich nehmen. Bitte beachte jedoch, dass direkt im Anschluss an die Behandlung – bedingt durch die Sedierung – zunächst kein Futter gegeben werden sollte. Fragen dazu beantwortet dir der behandelnde Tierarzt gerne ausführlich.
Findet die Behandlung bei Dir am Stall statt ...
... ist es hilfreich, wenn Du bereits vor Ankunft des Tierarztes einen geeigneten Behandlungsplatz vorbereitest.
Dieser sollte:
Voraussetzung für eine gute Zahnbehandlung ist eine gründliche Untersuchung der Maulhöhle, die deutlich über das bloße Abtasten der Zähne hinausgeht. Eine solche Betrachtung der einzelnen Strukturen erfordert die Nutzung eines Maulgatters und ein ruhig stehendes Pferd. Das Maulgatter garantiert eine weite Öffnung des Mauls und die Begutachtung der Zähne auch bis in die hintersten Bereiche. Ohne Sedierung ist dies kaum möglich und bedeutet für das Pferd mitunter enormen Stress. Um die Verletzungsgefahr für alle Beteiligten möglichst gering zu halten und eine gründliche Behandlung durchzuführen, ist eine Sedierung daher unbedingt zu empfehlen. Diese wird genau auf das Gewicht und die Konstitution deines Pferdes angepasst und ist erfahrungsgemäß sehr gut verträglich.
Jede Behandlung beginnt mit einer gründlichen Vorbesprechung mit dem Tierarzt, bei der bestehende Probleme und Anlass der Behandlung besprochen werden. Anschließend erfolgt die Voruntersuchung, um festzustellen ob und in welchem Umfang eine Zahnsanierung notwendig ist.
Wird die Entscheidung getroffen, dass die Zähne deines Pferdes bearbeitet werden müssen, erfolgt die eigentliche Sedierung. Dazu erfolgt eine kurze, aber eingehende Untersuchung des Herz-Kreislauf-Systems; das Herz deines Pferdes wird abgehört und sein Allgemeinzustand begutachtet. Erst dann bekommt es die genau abgestimmte Dosis seiner Sedierung.
Mithilfe eines Maulgatters wird dann das Maul des Pferdes geöffnet, der genaue Zustand der Zähne wird nochmals optisch beurteilt und die Behandlung kann beginnen. Dabei wird jeder Zahn gründlich begutachtet und mögliche scharfe Kanten, Zacken oder Vorsprünge glatt geschliffen. Im weiteren Schritt wird die Behandlung von eventuell vorhandener Karies, Parodontose oder Zahnstein besprochen. Zerbrochene (frakturierte), entzündete oder abgestorbene Zähne werden meist in einem gesonderten Termin in unserer Pferdeklinik zunächst schonend gelockert und anschließend chirurgisch entfernt. Die sogenannten „Wolfszähne“ können jedoch in den meisten Fällen unkompliziert vor Ort an deinem Stall entfernt werden.
Nach einer Behandlung in Sedierung solltest du deinem Pferd zunächst ausreichend Ruhe gönnen, um es vollständig aufwachen zu lassen. In dieser Zeit sollte es außerdem von anderen Pferden getrennt werden, um Streitigkeiten im sedierten Zustand zu vermeiden. Bei guter Beobachtung und wenn es komplett wach ist, kann dann meist nach zwei Stunden schon wieder Futter angeboten werden. Das Verweigern von Futter nach einer Sedierung ist extrem wichtig, da dein Pferd im Halbschlaf zwar fressen, aber nicht richtig kauen würde. Das könnte sowohl zu Schlundverstopfungen als auch zu anschließenden Koliken führen und ist unbedingt zu vermeiden!
Eine starke Belastung deines Pferdes sollte am Tag der Zahnbehandlung ebenfalls nicht stattfinden. Nach aufwändigeren Eingriffen kann eine spezielle Nachsorge notwendig sein. Über diese informieren wir dich natürlich im Einzelfall und besprechen das genaue Vorgehen ausführlich mit dir.
Die Kosten der Zahnsanierung berechnen sich grundsätzlich anhand der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Bitte habe Verständnis, dass die anfallenden Kosten sich aber von Fall zu Fall unterscheiden können, sodass wir keinen Pauschalpreis angeben können. Unterschiede im Aufwand, der Menge der benötigten Medikamente, aber auch mögliche Komplikationen, auf die wir angemessen reagieren wollen, können zu Abweichungen führen. Sprech uns im Vorfeld deines Termins gerne an, sodass wir alle offenen Fragen klären und den geplanten Umfang oder dein Budget abstecken können.