Chips beim Pferd hat bestimmt jeder Pferdebesitzer schon einmal gehört. Aber worum handelt es sich dabei eigentlich genau? Diese kleinen Knochenfragmente können nicht nur Quellen für Unbehagen sein, sondern auch eine Herausforderung für die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden unserer Gefährten darstellen. Oftmals sind Chips zunächst symptomlos und betroffene Pferde zeigen keinerlei Auffälligkeiten. Die abgelösten Knorpel-/Knochenfragmente können sich jedoch frei im Gelenk bewegen und so wie ein Störfaktor auf dieses wirken, es reizen, Schmerzen und Lahmheiten hervorrufen. Häufig führen diese losen Fragmente durch Reibung im Gelenk zu deutlichen Schäden des Gelenkknorpels.
In einigen Fällen kann ein Chip fest im Gewebe verwachsen sein und so zunächst keine Beeinträchtigung des Gelenks auslösen. Es besteht jedoch immer die Möglichkeit, dass sich dieser aus dem Gewebe ablöst und es doch zu Störungen im Gelenk kommt. Daher ist es durchaus ratsam einen Chip, wenn auch nur prophylaktisch, entfernen zu lassen. Bei Sorgen oder Zweifeln aufgrund des Narkoserisikos oder der OP-Durchführung sprechen Sie uns gerne an, sodass wir alle Fragen gemeinsam klären und den besten Weg für Ihr Pferd finden können.
In der Pflege unserer Pferde liegt eine Verantwortung, die auch die Aufmerksamkeit für Erkrankungen wie Chips einschließt. Durch frühzeitige Erkennung, gezielte Behandlung und regelmäßige Kontrollen können wir sicherstellen, dass unsere Tiere nicht nur schmerzfrei, sondern auch in ihrer Leistungsfähigkeit optimal unterstützt werden.
Wenn Sie weitere Fragen haben oder professionelle Beratung wünschen, stehen wir Ihnen als verlässlicher Partner zur Verfügung. Gemeinsam setzen wir uns für das Wohlbefinden unserer Pferde ein, damit sie ihre volle Stärke und Lebensfreude entfalten können!
Besteht der Verdacht, dass sich im Gelenk eines Pferdes ein Chip
befindet oder gar gelöst hat, kann dieser anhand von bildgebenden
Verfahren überprüft werden. Zumeist werden dazu Röntgenbilder
angefertigt. Anhand der Röntgenaufnahmen können Lage und Größe des Chips
bestimmt werden.
Eine
gesicherte Diagnose kann nur mit Hilfe einer Gastroskopie gestellt
werden. Hierfür wird ein Schlauch, an dessen Ende sich eine kleine
Kamera befindet, durch die Nase, über den Rachen bis in den Magen
vorgeschoben und die Tierärzt*in kann die Magenschleimhaut befunden.
Alternativ kann auch eine diagnostische
Therapie begonnen werden. Hierfür wird dem Pferd ein Medikament zur
Behandlung von Magengeschwüren verabreicht und es wird kontrolliert, ob
sich durch dieses Medikament eine Besserung einstellt. Ist dies der
Fall, so kann von einem Vorliegen von Magengeschwüren ausgegangen
werden.
Zur Entfernung des Chips ist eine minimalinvasive Operation, eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) notwendig. Dabei werden in Vollnarkose über sehr kleine Hautschnitte eine Kamera und die weiteren Instrumente in das Gelenk eingeführt, die Lage des Chips überprüft und dieser anschließend entfernt. Dabei ist es auch möglich das Gelenk zu spülen, um eine bestehende Entzündung zu beseitigen. Anschließend werden die Operationswunden vernäht und die Operation ist beendet. Nach Abschluss der Operation sollte das Pferd für die ersten Wochen eine strikte Boxenruhe einhalten und erst danach mit kurzen Schrittrunden an eine erneute Bewegung herangeführt werden, bevor es im Anschluss langsam wieder antrainiert werden kann.